Ist Ihr SOC noch zweckmäßig?

Es ist nicht so, dass Ihr Security Operations Center (SOC) seine Arbeit nicht macht. Wahrscheinlich tut es das – zumindest die Arbeit, für die es ursprünglich eingerichtet wurde. Doch genau hier sollte die Diskussion beginnen. Wofür wurde Ihr SOC eigentlich aufgebaut? Und entspricht das noch dem, was Ihre Organisation heute braucht? Werfen wir einen Blick auf fünf Fragen, die helfen können, Ihre aktuelle Position klarer einzuordnen.
Published on
September 11, 2025

1. Führen Alarme zu Handlung – oder nur zu Weitergabe?

Die meisten SOCs generieren Alarme. Ein Ticket, ein Log-Eintrag, eine automatisierte E-Mail – Standardausgaben. Doch was passiert danach? Ist klar, was erwartet wird, wenn ein Alarm ausgelöst wird? Kennt die empfangende Stelle Ihre Umgebung und Prioritäten? Oder wird der Alarm nur an die nächste Stelle weitergereicht?

Ein SOC, das Entscheidungen wirklich unterstützt, fühlt sich anders an. Es leitet nicht nur Daten weiter – es wird Teil der Diskussion. Dieser Unterschied kann bestimmen, wie schnell und sicher Ihr Team in kritischen Momenten reagieren kann.

2. Ist Kontext Teil des Workflows – oder nur eine spätere Ergänzung?

Beispiel: Innerhalb von zwei Tagen registriert Ihr SOC einen Login von einer ausländischen IP, eine Registry-Änderung und die Ausführung eines PowerShell-Skripts. Für sich genommen löst keines dieser Ereignisse Alarm aus. Zusammengenommen können sie jedoch eine ganz andere Geschichte erzählen.

Kann Ihr SOC Ereignisse korrelieren, Verbindungen herstellen und eine Hypothese anbieten, ist Kontext fest in den Erkennungsprozess eingebaut. Ist das nicht der Fall, fällt diese Verantwortung zurück an Ihr internes Team. Wirksame Erkennung bedeutet nicht nur, einzelne Ereignisse zu sehen, sondern zu verstehen, was sich abzeichnet – und Ihnen die Chance zu geben, rechtzeitig zu handeln.

3. Werden wichtige Entscheidungen getroffen, bevor der Druck steigt?

Vorfälle entwickeln sich schnell. Sobald etwas eskaliert, steigen die Anforderungen an Ihr Team: technische Analyse, Stakeholder-Updates und strategische Entscheidungen laufen gleichzeitig. Wenn Ihr SOC Ihre Systeme, Ihr Team und Ihr Risikoprofil bereits kennt, beginnen Entscheidungen nicht bei null, sondern setzen auf gemeinsamem Wissen auf. Das ist der Wert eines SOCs, das nicht nur technisch vorbereitet, sondern auch operativ eingebunden ist.

4. Endet Kontrolle nach Feierabend – oder läuft sie weiter?

Cyberbedrohungen halten sich nicht an Geschäftszeiten. Reaktionsprotokolle manchmal schon. Passiert um 02:30 Uhr etwas Verdächtiges, untersucht Ihr SOC sofort – oder wartet es bis zur Frühschicht?

Ein Team, das unmittelbar reagieren kann – in Ihrer Sprache und mit branchenspezifischem Verständnis – sorgt nicht nur für schnellere Lösung. Es schafft Vertrauen – lange bevor ein Vorfall eintritt.

5. Können Sie erklären, was passiert ist – ohne zu raten?

Wenn Vorstand, Auditoren oder Aufsichtsbehörden fragen, was getan wurde, wann und warum, kann Ihr SOC dann ein vollständiges und genaues Bild liefern? Nicht nur rohe Logs, sondern eine strukturierte Abfolge von Handlungen und Entscheidungen? Diese Klarheit schafft Vertrauen. Und sie ist noch stärker, wenn forensisches Denken von Beginn an eingebettet ist.

Nicht jedes SOC ist dafür gebaut, zu steuern. Manche sind dazu da, zu beobachten. Manche zu benachrichtigen. Und manche, um gezielt zu handeln. Entscheidend ist nicht unbedingt, neu anzufangen, sondern die richtigen Fragen zu stellen. Wenn Ihnen die oben beschriebenen Punkte bekannt vorkommen, sind Sie nicht allein – und nicht im Rückstand.

Vielleicht ist es einfach an der Zeit zu fragen: Entspricht Ihr SOC noch dem, was Sie heute von ihm erwarten?

Wir teilen unsere Beobachtungen aus verschiedenen Sektoren jederzeit gerne – ohne Fachjargon, ohne Druck. Nur mit Perspektive.

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